Femmes Totales

Filme von Frauen vom 30.06.-04.07.18

„Femmes Totales - Filme von Frauen“ wurde ins Leben gerufen, um unter dem Motto „Was Kino sein kann“ zeitgenössisches Kino von Frauen auf die Leinwand zu bringen und so stärker in den Fokus rücken. Denn Kino von Frauen kann spannend, traurig, dramatisch aber auch unterhaltsam sein - es kann eben alles sein, wie Kino von Männern auch.
Leider schaffen es aber immer noch viel zu wenige Filme von Filmemacherinnen ins Kino. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Förderstrukturen über Vorurteile bis hin zur Annahme, dass weibliche Regisseure nicht mit Millionenbudgets umgehen könnten. Auch das Klischee, dass Frauen keine Thriller oder Actionfilme machen könnten hält sich hartnäckig.
Dass all diese Vorurteile jedoch Unsinn sind, beweisen nicht nur Hollywoodgrößen wie Kathryn Bigelow, auch wir möchten mit dieser kleinen Auswahl an Filmen zeigen, wie vielfältig das Kino von Frauen ist! Für alle Filme dieser Reihe ist es der deutsche Kinostart, nachdem sie auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet worden sind.
Wer Lust und Interesse hat, sich mit dem Thema tiefer auseinanderzusetzen, dem empfehlen wir die Lektüre u.a. folgender Links:
Genderstudie deutscher Filmfestivals
European Women's Audiovisual Network Research
SchspIN - Gedanken einer Schauspielerin

Und wenn Ihr mal testen wollt, ob der letzte Film, den Ihr gesehen habt ansatzweise genderfair in der Rollengestaltung ist, empfehlen wir den Bechdel-Test anzuwenden. In nur drei simplen Fragen findet ihr heraus, ob die Frau im Film nur hübsch sein soll oder tatsächlich auch eine tragende Rolle für die Geschichte hat. Werden die Fragen positiv beantwortet, hat der Film den Test bestanden.
- Gibt es mindestens zwei Frauenrollen?
- Sprechen sie miteinander?
- Unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann?
Wer Lust hat, etwas zu den Ursprüngen zu erfahren, der wird hier fündig:
Women Film Pioneers Project

Und zuletzt ein Hinweis auf Filmlöwin - Das feministische Filmmagazin

www.femmes-totales.de

Gute Unterhaltung mit Femmes Totales im Kino am Raschplatz!

In Kooperation mit

 Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Nds.  


Femmes Totales 2018

Bonjour Paris - franz. OmU

Frankreich 2017, R: Léonor Sérraille, 97min., FSK: ?

Nach einem Aufenthalt in Mexiko ist Paula zurück in Paris und landet ungebremst in einer Mid-30’s Krise: Ohne Geld und einen Plan für die Zukunft klappert sie erfolglos alte Kontakte ab. Selbst ihre Mutter will sie nicht sehen und ihr ehemaliger Lover, ein Fotograf, lässt die schrille 31-Jährige abblitzen. Für Paula ist das aber kein Grund aufzugeben. Sie ist voller Energie und Eigensinn und weiß: Sie muss einen Neuanfang starten! Sie organisiert sich einen Job als Kindermädchen. Als sie zusätzlich als Verkäuferin eingestellt wird, scheint es, als hätte sie ihr Leben wieder im Griff.
BONJOUR PARIS lebt vom schillernden Charakter der Hauptfigur, die sämtliche Gefühlsextreme durchlebt.

Léonor Sérraille, französische Regisseurin und Drehbuchautorin, machte ihren Master in Literaturwissenschaften und einen Abschluss an der Filmhochschule La Fémis. Ihr erster Spielfilm BONJOUR PARIS wurde 2017 bei den Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Kamera und im selben Jahr ebenso mit dem Preis für den besten französischen Film ausgezeichnet.

Vorstellung: Sa 30.06. 11.45 Uhr 


Das unmögliche Bild - deutsche OF

Deutschland Österreich 2016, R: Sandra Wollner, Länge: 70min., FSK: ?

Ein scheinbar gewöhnliches Familienleben in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg: Johanna übernimmt die alte Super-8-Kamera ihres Vaters und beobachtet ihre Verwandten. Die kleine Schwester, Hund Cora, die Mutter, ihre Großeltern und vor allem die vielen Frauen, die sich schnapstrinkend und rauchend immer wieder zu „Omas Kochklub“ in ihrer Wohnung versammeln. Nur: Gekocht wird eigentlich nie, denn die Familie hütet ein Geheimnis.

Sandra Wollner wurde 1983 in der Steiermark in Österreich geboren. Neben ihrem Studium der Theater- Film und Medienwissenschaft arbeitete sie als Editorin und Regisseurin von Kurzfilmen und Kurzdokumentationen. Seit 2012 studiert Sandra Wollner Regie für Dokumentarfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg. DAS UNMÖGLICHE BILD ist ihr erster Langspielfilm.

Vorstellung: So 01.07. 12.00 Uhr


Träum weiter - schwed. OmU

Schweden 2017, R: Rojda Sekersöz, Länge: 88 min., FSK: ?

Frisch aus dem Knast wird Mirja stürmisch von ihren Freundinnen empfangen. Die vier jungen Frauen aus einer Hochhaussiedlung am Stadtrand lassen sich von niemandem den Spaß am Leben nehmen und vor allem nicht vorschreiben, wie sie ihre Träume verwirklichen. Also planen sie schon das nächste große Ding: Unbeirrbar, unzertrennlich und ziemlich cool. Nur Mirja kommen langsam Zweifel, denn neben ihrer kranken Mutter muss sie sich auch noch um ihre kleine Schwester kümmern, die ausgerechnet eine Karriere als Beauty-Bloggerin im Sinn hat. Um allen gerecht zu werden, startet Mirja ein geheimes Projekt. Dabei lernt sie das Leben von einer ganz neuen Seite kennen.
Rojda Sekersöz' Regiedebüt ist ein bunter und rebellischer Film über Freundschaft und Familie – und ganz nebenbei auch noch einer der besten Beiträge zum Thema „GirlPower“, der seit langem im Kino zu sehen war!

Rojda Sekersöz ist 1989 in Stockholm geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Studium am Dramatiska Institutet, der Universität für Film, Radio, Fernsehen und Theater in Stockholm, drehte sie einige Kurzfilme, darunter FAST (STUCK) oder JUNGFRUFÄRD (THE VOYAGE). TRÄUM WEITER ist ihr erster Langfilm, mit dem sie u.a. beim Schwedischen und Norwegischen Filmfestival und beim Duhok Filmfestival Auszeichnungen für den Besten Film entgegennehmen konnte. 2017 wurde Rojda mit dem prestigeträchtigen schwedischen Filmpreis “Guldbaggen” als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet.

Vorstellung: Mo. 02.7. 20.30 Uhr


Speak up - franz. OmU

Frankreich 2015, R: Amandine Gay, Länge 122 min., FSK: ?

Durch SPEAK UP erheben europäische Schwarze Frauen ihre Stimme: Der Film konzentriert sich dabei auf die kollektiv erlebte Diskriminierung Schwarzer Frauen und den Kampf, sich das allgemein geltende Narrativ anzueignen: Also selbst zu definieren, was eine schwarze weibliche Perspektive ausmacht!

Die Regisseurin Amandine Gay lebt in Montreal und ist Aktivistin, Journalistin und afrofeministische Filmemacherin. Nach ihrem Abschluss der Kommunikationswissenschaften begann sie ein Studium am Konservatorium der Darstellenden Künste in Paris. Seit 2012 arbeitet Sie als Drehbuchautorin. SPEAK UP ist ihr Regiedebüt.

Vorstellung: Mi 04.07. 18 Uhr - mit Gespräch und Gästen - in Kooperation mit Stiftung Leben und Umwelt


Tage am Meer - span. OmU

Argentinien 2016, R: Nadia Benedicto, Länge: 80 min., FSK: ?

Frisch von ihrem Mann getrennt, macht Sofía mit ihren beiden Töchtern, Irina und Patchi, einen Ausflug in eine Kleinstadt am Meer. Die kleine Patchi sieht die Magie der Welt noch durch kindliche Augen und stürzt sich begeistert in Abenteuer. Ihre große Schwester Irina erlebt ihre erste Liebe mit der gleichaltrigen Marina, während Sofía zunächst ihr Gefühlschaos verarbeiten muss. Als sie den charmanten Luis kennenlernt, wird die Sache nicht einfacher und am Ende ihrer Zeit am Meer haben alle drei mehr erlebt, als sie sich je erträumt hätten.
Ein Film über das Freisein und das Suchen und Finden von Liebe sowie die Beziehung zwischen Mutter, Tochter und Schwester.

Die Regisseurin Nadia Benedicto wurde 1986 in Comodoro Rivadavia in Argentinien geboren. Mit 18 zog sie nach Buenos Aires um an der Universidad del Cine Kamera zu studieren. Während dieser Zeit war sie die Autorin und Regisseurin mehrerer Kurzfilme wie LIKE A WARRIOR oder THE LAST STOP und drehte ihren ersten mittellangen Film HER SKIN WAS PINK. TAGE AM MEER ist ihr Langfilmdebüt.

Vorstellung: Mi 04.07. 21.15 Uhr